Fahren mit Bussen und Bahnen während der Fußball-Europameisterschaft

Stand:
Tipps der Schlichtungsstelle Nahverkehr für Fans mit und ohne Stadionticket.
Bahnsteig mit einfahrender U-Bahn und grünem großen Boden-Aufkleber mit der Aufschrift "U78 Arena"

Das Wichtigste in Kürze:

  • Wer ein Stadionticket für ein Spiel in Nordrhein-Westfalen hat, darf damit auch den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nutzen.
  • Achten Sie dabei unbedingt darauf, ob das Ticket nur für die Stadt des Stadions gilt oder auch für einen weiteren Umkreis.
  • Ohne Stadionticket bieten sich das Deutschlandticket und der Tarif "eezy.nrw" an.
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Was Fans mit Stadionticket beachten müssen

  • Stadionbesucher:innen bekommen mit ihrer Eintrittskarte ein ÖPNV-Ticket. Damit können sie am Spieltag ab 6:00Uhr morgens bis 18:00 Uhr am Folgetag, also 36 Stunden lang den Nahverkehr in Nordrhein-Westfalen nutzen.
  • Dieses Ticket ist nicht für ganz NRW gültig. Es gilt als Kombiticket in den Verkehrsverbünden VRR und VRS, nicht in Westfalen und nicht im Aachener Verkehrsverbund. Nach Aachen, Münster oder Bielefeld kommt man damit also nicht!
  • Das Ticket gibt es im Fan-Pass in der UEFA-EURO-2024-App. Um den Fan-Pass zu erhalten, muss man die offizielle UEFA-Turnier-App herunterladen. In der App wird das Ticket in dem 36-Stunden-Zeitraum der Gültigkeit angezeigt; nach Ablauf wird die Fahrkarte wieder ausgeblendet.
  • Auf der sicheren Seite ist, wer den Fan-Pass und damit das Ticket vorab einmal vollständig herunterlädt, dann kann auch eine schlechte Internetverbindung die Spielfreude nicht trüben.
  • Es handelt sich um ein persönliches Ticket, das nicht übertragbar ist. Es beinhaltet keine Mitnahmeregelung. Kinder, Freunde, Fahrräder oder Hunde sind also nicht mit dabei!
  • Auch für diese Tickets gilt die Mobilitätsgarantie NRW. Wenn sich abzeichnet, dass man wegen einer Verspätung den Anpfiff verpasst, hilft die Mobilitätsgarantie weiter. Das bedeutet: Verspäten sich Nahverkehrsmittel (Bus, S- oder Regional-Bahn) um 20 Minuten oder mehr an der Abfahrtshaltestelle, können Betroffene innerhalb von NRW eine alternative Beförderung nutzen, um ihr Ziel noch pünktlich zu erreichen. Das kann ein IC/EC oder ICE sein, ein Taxi, ein taxiähnlicher Fahrdienst oder ein Sharing-System (Car-, Bike-, E-Tretroller-Sharing, On-Demand-Verkehr). Für das neue Ticket muss man jedoch in Vorkasse gehen. Die Kosten werden erstattet. Zu beachten ist, dass die Erstattung innerhalb von 14 Tagen beantragt werden muss. Beim Umstieg auf den Fernverkehr wird der komplette Preis erstattet, beim Taxi, Fahrdienst sowie den Sharing-Angeboten sind es bis zu 30 Euro pro Person, zwischen 20 Uhr und 5 Uhr sogar bis zu 60 Euro.
  • Wichtig zu wissen ist dabei, dass die Mobilitätsgarantie nicht greift, wenn man Zug, Bus oder Straßenbahn nicht nutzen kann, weil das Fahrzeug überfüllt ist.

Für die Fans ohne Stadionticket: Was beim Deutschlandticket zu beachten ist

  • Wer kein Ticket fürs Stadion hat, aber zu einem Fanfest fahren will, kann zur Anreise das Deutschlandticket nutzen. Wer es nur für die EM kauft, sollte bedenken, dass es ein Abo ist, das man bis zum 10. Juli gekündigt haben muss. Sonst verlängert es sich über Ende Juli hinaus. Vorteil: Auch hier gilt die Mobilitätsgarantie mit den Regelungen, wie oben beschrieben.
  • Alternativ empfiehlt sich für Fans, die sich nur zwischen den Spielorten in NRW bewegen, der Check-in-/Check-out-Tarif "eezy.nrw". Damit fährt man meist günstiger als mit regulären Einzeltickets. Der Preis wird nach Entfernung berechnet. Das Angebot funktioniert zum Beispiel mit der Mobil.NRW-App. Die Fahrtkosten sind auf 49 Euro pro Monat gedeckelt, es wird also keinesfalls teurer als mit dem Deutschlandticket. Man muss nichts kündigen und auch hier gilt die Mobilitätsgarantie, wenn es doch mal eng werden sollte.

Immer gilt: Zeitpuffer einplanen

Viele Städte werden an den Spieltagen das Angebot bei Bussen und Bahnen aufstocken, vor allem in der kritischen Zeit vor und nach den Spielen. Auch Shuttlebusse werden vielerorts eingesetzt werden. Trotzdem kann es knubbelig werden, wenn zehntausende Fans Städte und Stadien ansteuern. Das sollten auch alle Reisenden ohne Fußball-Interesse bedenken. In dieser Zeit dürfte eine Fahrradmitnahme im Nahverkehr mindestens zwei Stunden vor und zwei Stunden nach den Spielen faktisch nahezu unmöglich sein. Und jeder der zu einem festen Termin sein Ziel erreichen muss, sollte zur Sicherheit deutlich früher losfahren.

Sollte die Reise zum Spiel oder Fanfest dennoch nicht gut gelaufen sein, wenden Sie sich an das Verkehrsunternehmen oder an die Schlichtungsstelle Nahverkehr.


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